Deutschland: Bayerischer Wald

Ganz im Osten Bayerns, entlang der Tschechischen Grenze, darf die Natur noch wuchern, wie sie will. Ein Urwald, durchzogen von einsamen Wegen und Pfaden, die man als Biker erstmal aufspüren muss.

Was die Namen der Gipfel betrifft, so hat wohl jedes Gebirge seine Eigenarten. Sind es in den Alpen “Hörner” und “Spitzen” aller Art, die inflationär in der Gegend herumstehen, so findet man im Bayerischen Wald an jeder Ecke einen “Riegel” oder einen “Ruck”. Beispiele gefällig? Brotjacklriegel, Brandriegel, Einödriegel, Langhüttenriegel, fehlt eigentlich nur noch der Müsliriegel. Mein Gott, was für ein billiger Witz, denkt man jetzt. Aber festhalten – den Leckerriegel gibt es tatsächlich. Und zwar steht der in der Nähe von Mauth.

Auch unter den so genannten “Rucks” tummeln sich einige Kuriositäten. Als da wären ein Knottenruck, Kiesruck, Hundsruck, Distelruck oder auch der Sauruck. Letzterer lässt zumindest auf die dort ansässige tierische Bevölkerung schließen. Und so wundert es natürlich nicht, dass man unweit davon auch noch den Metzgerruck findet. Logisch, der knusprige Schweinsbraten muss ja schließlich auch irgendwo herkommen. Mein Finger gleitet weiter über die Landkarte, die ausgebreitet vor uns im Gras liegt. Wir sind auf dem Weg zum Großen Arber. Abgesehen davon, dass es sich dabei um den König handelt, den höchsten Berg des Bayerischen Waldes, tanzt der namenstechnisch ganz schön aus der Reihe. Ich deute auf eine Linie, deren Verlauf nach einem interessanten Singletrail aussieht.